Salon de Refusé

Die Online Galerie der Internetplattform Art in commons stellt zeitgleich mit der Finnissage der Ausstellung „salon des refusé(e)s“ jenen virtuellen Raum zur Repräsentation des physischen Kunstraums zu verfügung und verwendet dabei die Sprache des Internets. Künstlerische Projekte aus dem Off - Space werden im Netz sichtbar Das Paris des 19. Jahrhunderts feierte einen offiziellen Salon der Gegenwartskunst als zentrales Ereignis der europäischen Kunstwelt. Um sich zu dieser Zeit in der Kunst zu etablieren, musste man es schaffen, dort ausgestellt zu werden, zumal weite Kreise der Bevölkerung die Ausstellung als Bildungsort nutzten. Darüber hinaus war der Salon in seiner Funktion als Kunstmesse bedeutsam - ein Ort der Diskussion und der Vermarktung von Kunst, ein Ort der kaufwilligen Bevölkerung und der Kunstkritiker. Die Teilnahme am Salon war also maßgeblich: Die Kunstkarriere konnte dabei gefördert oder verhindert werden. Wegen dieser großen Tragweite war das Auswahlverfahren, bei dem eine Jury über die Präsentation konkreter Kunstwerke in der Ausstellung entschied, umstritten. 1863 war die Kritik an dem Verfahren so stark, dass in einem alternativen, zeitgleich stattfindenden Salon die abgelehnten Kunstwerke ausgestellt wurden. Dieser Ausstellungspraxis gleich schafft die künstlerische Initiative Kunst und Gäste mit ihrem „salon des refusé(e)s“ einen Gegenwartsentwurf: frei von festen institutionellen Strukturen, frei in der Auswahl der Arbeiten und frei in der Konzeption der Ausstellung. Damit versteht sich dieser salon des refusés dem historischen Beispiel folgend als ein notwendiger Ort der Präsentation von Kunst.

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